Die Wünsche Lüdinghauser Senioren*innen 

Ergebnisse der Seniorenumfrage 2020

Im Jahr 2020 erarbeitete die L-Q-M Marktforschung aus Mainz eine repräsentative Befragung der Lüdinghauser Senioren über 65 Jahren.

Mit dieser Befragung wollte man sich einen Überblick über das seniorengerechte Leben in Lüdinghausen verschaffen, bzw. sich Anregungen von genau dieser Zielgruppe verschaffen.

Von den 25.245 Einwohnern in Lüdinghausen sind 5.361 über 65 Jahre. Das entspricht einem Prozentsatz von 21,2 % (Bundesdurchschnitt 21,5 %). - Stand 15.05.2020 -

Auf dieser Seite versuchen wir, die Handlungsperspektiven, die sich aus dieser Befragung ergeben, zusammengefasst wiederzugeben.

Senioren in Lüdinghausen

  • Pflege. Betreuung und Wohnen

    Am liebsten würden die Senioren*innen im Pflegefall zu Hause ambulant betreut werden. Die eigene Wohnung hat Vorrang.

    Die ambulanten Dienste sollten also ausgebaut werden.

    Weil die Zahl der älteren Menschen zunimmt, wird aber wohl eine weitere stationäre Pflegeeinrichtung mittelfristig nötig sein.

    Wohn-Pfleggemeinschaften oder auch andere seniorengerechte Wohnformen sollten in den Blick genommen werden.

  • Nahverkehr, Bürgerbus und Wegequalität

    In den Bauerschaften fehlt bis auf eine Ausnahme die Anbindung an den ÖPNV in Form des Lüdinghauser Bürgerbusses. Aber auch in der Stadt Lüdinghausen und in Seppenrade wünschen sich die Senioren eine Überprüfung des Liniennetzes (Streckenführung und Haltestellen).

    Der Bürgerbus sollte auch an Samstagen fahren und unter Umständen um einen Bringdienst in Kooperation mit Supermärkten erweitert werden.

    Die Kopfsteinpflasterung vieler Straßen ist für die Senioren ein großes Problem und man wünscht sich ein weniger holpriges Pflaster.

    Systematisch sollte man die Barrieren an Wegen erfassen und allmählich beseitigen. Das gilt auch und gerade für das Radwegenetz.

    Man wünscht sich darüber hinaus zusätzliche Zebrastreifen, mehr Tempo-30-Zonen und Ruhebänke auf dem Weg von den Wohngebieten in die Innenstadt.

    Der Wunsch nach einer öffentlichen Toilette besteht weiterhin.

  • Einkaufen

    In der Kernstadt wünscht man sich ein innenstadtnahes Lebensmittelgeschäft, in Seppenrade fehlen ein Drogeriemarkt und vor allen Dingen eine Tankstelle.

    Vorrangig sollten die Bemühungen um Bestandssicherung der Geschäfte und Unternehmen stehen. Viele Geschäfte, Bäckereien, Metzgereien und auch die Gastronomie sind nicht nur durch die Corona Pandemie in ihrem Bestand infrage gestellt. Hier sollten Gespräche zur Zukunft mit den betroffenen Unternehmen stattfinden.

  • Medizinische Versorgung

    Während in der Kernstadt fast alle Fachrichtungen vertreten sind, gibt es in Seppenrade jeweils nur zwei Allgemeinmediziner und Zahnärzte. In den Bauerschaften praktiziert kein Arzt.

    Da die ärztliche Versorgung auf Kreisebene in Federführung mit der kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe geschieht, erscheint hier eine Aufstockung des Angebots schwierig (110 % Versorgungsgrad an Fachärzten und 100 % an Hausärzten).

    Lösungspotenzial liegt hier in Fahrdiensten für Senioren zu den Fachärzten.

  • Freizeit, Kultur, Begegnung

    Bei uns gibt es ein breites Angebot im Bereich Kultur, Freizeit und Begegnung. Der Angebotsschwerpunkt liegt auch hier im Bereich der Kernstadt.

    Zwei Themen wurden in der Befragung besonders besonders genannt:

    1. Die Schließung des Bewegungsbades im Sankt Marien-Hospital im Jahr 2019. Hier besteht der Wunsch nach einer Wiedereröffnung, obwohl die Gespräche über eine Weiterführung bislang erfolglos geblieben sind.

    2. Es besteht der Wunsch nach einem Seniorentreff sowohl in der Kernstadt als auch in Seppenrade. Hiermit soll ein preiswerter und barrierearmer Kommunikationsraum geschaffen werden. Diese Treffpunkte könnten auch Ausgangspunkte für zukünftige gemeinsame Aktivitäten sein.

  • Ehrenamt

    Das ehrenamtliche Engagement der Senioren ist in Lüdinghausen sehr hoch. Hier stehen Vereine und andere Einrichtungen im Vordergrund. Ausbaufähig ist in diesem Bereich die persönliche Hilfe bei haushaltsbezogenen Leistungen.

    Hier sollte die ausführliche Information der Senioren über die vorhandenen Angebote geschehen. Auch Aktivgruppen (Aktiv-Senioren) könnten hilfreich sein. Ehrenamtlich oder für ein kleines Entgelt übernehmen diese Aktiv-Senioren oder Aktiv-Gruppen Leistungen im Haushalt. Auch eine Taschengeldbörse wäre eine Möglichkeit. Vorwiegend ältere Jugendliche könnten stundenweise Senioren im Haus, im Garten oder beim Einkaufen helfen.

  • Vermittlung wichtiger Senioreninfos

    Die zahlreichen Angebote für Senioren sind Ihnen nur zum Teil bekannt. Hieraus erwächst die Notwendigkeit das Leistungsangebot in Lüdinghausen bekannter zu machen.

    Die bisherigen Kommunikationswege haben hier nicht zum Erfolg geführt. Es ist zu überlegen, ob nicht seitens der Stadt eine regelmäßig erscheinende Seniorenmitteilung herausgegeben werden soll.

  • Ausländische Senioren*innen

    Zurzeit sind bei älteren Migranten die deutschen Sprachkenntnisse begrenzt. Obwohl gerade hier die familiären Bindungen sehr eng sind, wird es im Laufe der Zeit notwendig sein, auch für diese Personengruppe ambulante Dienste und Pflegeplätze bereitzuhalten.

    Es könnte ein Konzept entwickelt werden um die Teilhabe von ausländischen Senioren an den vorhandenen Angeboten zu verbessern.

    Ebenso erscheinen Informationsveranstaltungen für die Generation der Kinder und Enkel sinnvoll. Auch helfen kulturelle Veranstaltungen die vorrangig für ausländische Senioren gedacht sind aber auch deutsche mit einbeziehen.

    Die Ausbildung von Pflegefach- und Hilfskräften mit Migrationshintergrund erscheint hier sinnvoll und hilfreich.

Bernhard Altenbockum
1. Vorsitzender
Tel 02591 3310
Mail: info@seniorenbeirat-lh.de

Seniorenbeirat
der Stadt Lüdinghausen

© Hans Witt

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